Allgemeines:
Der Weiße Hai wird auch Menschenhai genannt und ist die einzige Art in der Familie der Makrelenhaie. Er gilt als größter Raubfisch der Welt, da er der größte Hai ist, welcher sich nicht von Kleinstlebewesen, wie Plankton, ernährt. Für Menschen ist der Weiße Hai gefährlich. Seinen Namen bekam er wegen seiner sehr hellen Färbung am Bauch. Durch den Fischfang, bei dem der Weiße Hai oft als Beifang gefischt wird, und die gezielte Jagd auf ihn, ist der Weiße Hai mittlerweile gefährdet.
Lateinischer Name:
Carcharodon carcharias
Verbreitungsgebiet / Lebensraum
Weiße Haie kommen fast auf der gesamten Welt vor. In der Ostsee, im Schwarzen Meer und in den kälteren Gewässern kommen sie nicht vor. Am häufigsten tauchen sie in Küstennähe vor dem westlichen Nordatlantik, im Mittelmeer, im Süden vor Afrika und Australien sowie im Westen des Nordatlantiks auf. Weiße Haie schwimmen häufig vor den Küsten und schwimmen bis ins flache Wasser, darunter Buchten und Häfen. Sie schwimmen allerdings auch in offenen Ozeanen in einer Tiefe von bis zu 1200 Metern. Laut Beobachtungen legen nur die Männchen weitere Strecken zurück; das Weibchen bevorzugt eher begrenzte Bereiche und verbleibt dort.
Aussehen:
Der Weiße Hai wird zwischen 4 und 7 Meter groß. Er gehört damit zu den größten Haiarten. Das Weibchen ist in der Regel größer als das Männchen. Weiße Haie werden im Durchschnitt 3 Tonnen schwer. Der Körper wirkt gedrungen und kräftig. Die Schnauze geht über das Maul hinaus und läuft spitz zu. Der Körper ist grau bis hellbraun, wobei der Bauch weiß gefärbt ist und sich deutlich vom Rest des Körpers abgrenzt. Außerdem kann der Körper leicht in Kupferfarben schimmern. Die Brustflossen haben bei vielen Exemplaren dunkle Flecken. Die Geschlechtsorgane des Männchens liegen an den Bauchflossen. Die erste Rückenflosse hat die Form einer Sichel und ist deutlich größer als die zweite Rückenflosse, die oberhalb vor der Afterflosse ansetzt. Stachel und einen Interdorsalkamm besitzen Weiße Haie nicht. Die Schwanzflosse hat am Rand zwischen Ober- und Unterseite eine Einkerbung. Oberseite und Unterseite sind fast gleich groß und haben eine sichelartige Form. Die Augen, sowie die Nasengruben sind sehr klein. Barteln besitzt der Weiße Hai nicht. Typisch für den weißen Hai sind die tiefschwarzen Augen. Die Zähne haben eine dreieckige Form und stehen in mehreren Reihen. Wie üblich für einen Hai, hat der Weiße Hai fünf Kiemenspalten.
Lebensweise:
Weiße Haie sind ausdauernde Schwimmer und können über kurze Strecken ein schnelles Tempo hinlegen. Häufig sind sie Einzelgänger, sind aber auch als Pärchen oder in großen Gruppen unterwegs. In einer Gruppe sind bis zu 10 Haie versammelt. Die Kommunikation findet über verschiedene Körperbewegungen statt. Während sie aktiv jagen, fressen Weiße Haie auch Aas. Weiße Haie jagen vor allem Tintenfische und größere Krebstiere; sie fressen allerdings auch große Knochenfische und andere Haiarten. Größere Exemplare jagen unter anderem auch Robben und Seeotter, oder je nach Standort und Lebensbedingung Walkadaver. Während der Jagd schwimmt der Hai mit hoher Geschwindigkeit zur Wasseroberfläche hin und springt dabei häufig aus dem Wasser.
Weibchen sind mit etwa 12 Jahren geschlechtsreif, Männchen mit 9 bis 10 Jahren. Weiße Haie sind ovovivipar. Im Mutterleib schlüpfen bereits die Eier, bevor zwischen zwei und 14 Junghaie zur Welt kommen. Im Mutterleib sondert das Weibchen Eier ab, die den geschlüpften Haien als Nahrung dienen. Die Tragzeit wird auf etwa ein Jahr geschätzt, kann aber nicht vollständig bestätigt werden. Die Junghaie sind nach der Geburt zwischen 1,2 und 1,5 Meter groß und sind 26 bis 32 kg schwer. In der ersten Zeit nimmt das Gewicht aber wieder rasch ab.
Weiße Haie werden über 70 Jahre alt, wobei Weibchen wohl eine kürzere Lebenserwartung haben.