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Können Haifische In Aquarien Leben?

Haie stehen an der Spitze der maritimen Nahrungskette und sind somit unabdingbar für das Ökosystem der Ozeane. Ganz anders als es in den Horrorfilmen über Haie (man genießt gerne diese Filme wie fruit party casino, ohne zu verstehen, wie unrealistisch die sind!) sind Haie selbst durch den menschlichen Konsum existenziell bedroht. Um dieses majestätische Meerestier als Besucherattraktion für Schauaquarien zu gewinnen, hat man in der Vergangenheit oft versucht, Haie zu fangen und in Gefangenschaft zu züchten. Nur einige, vor allem eierlegende Haifische können in Aquarien leben. So sind zum Beispiel Weiße Haie für Haltung in Aquarien überhaupt nicht geeignet, da sie in Gefangenschaft nicht überleben können. So hat zum Beispiel der Weiße Hai im japanischen Okinawa-Churaumi-Aquarium im Jahr 2016 nur drei Tage gelebt.

So erging es leider schon vielen Weißen Haien in Gefangenschaft. In Einzelfällen können Weiße Haie mehrere Wochen und Monate in Gefangenschaft überleben, so haben zum Beispiel 2005 Weiße Haie im Monterey Bay Aquarium sechs Monate überlebt. Nach dieser Zeit hat man die Natur wieder freigelassen, weil die Haie angefangen haben, andere Fische im Aquarium zu fressen. Mit sechs Monaten war es ein absoluter Rekord, einige Monate sind aber trotzdem zu wenig für ein Tier, das in der freien Wildbahn bis zu 70 Jahre leben kann. Und dafür gibt es mehrere Ursachen, und das Wichtigste davon hat mit der Nahrungsaufnahme der Haie zu tun. In der freien Wildbahn fressen Haie nur lebende Beute, und in Aquarien werden Fische oft nur mit toten Tieren gefüttert.

Laut dem Biologen Mario Ludwig ist es die Grund, warum Weiße Haie in Gefangenschaft oft Nahrung verweigern und verhungern. Außerdem sind Weiße Haie angeborene Jäger, die Hunderte von Kilometern am Tag im offenen Ozean zurücklegen. Glaswände, das technische Equipment der Aquarien und der begrenzte Lebensraum machen die orientierungslos und verwirren ihre Sinnessysteme.

Platzmangel ist für Weiße Haie wichtiger als für andere Haie. Von Natur aus haben Weiße Haie ja keine Schwimmblase und müssen daher immer in Bewegung bleiben, um Sauerstoff durch die Kiemen aufzunehmen. Auch in Aquarien müssen Haie dauerhaft schwimmen, oft am Beckenrand entlang, fühlen sich beengt und können außerdem mit der Nase an der Scheibe stoßen. Haltung von Weißen Haien im Aquarium ist daher nicht artgerecht und kann sogar als eine Tierquälerei betrachtet werden.

Der Haltung von Haien in Aquarien steht auch die Artenschutzorganisation Sharkproject sehr kritisch gegenüber. Meinung sind Vertreter von. Auch die Haiarten, die viel länger als Weiße Haie in Schauaquarien und Zoos leben können und tatsächlich derzeit noch in den USA, China und Europa gehalten werden, leiden laut Arten- und Tierschutzexperten in Gefangenschaft.

Kann man andere Haie als Weiße Haie im Aquarium halten?

Es ist aus Tierschutzsicht absolut unzuverlässig, aber auch heute kann man über Internet Eier einiger Teppichhaie (Ordnung Ammenhaiartigen oder Orectolobiformes), zum Beispiel Korallen-Katzenhaie (Atelomycterus marmoratus) und braungebänderten Bambushaie (Chiloscyllium punctatum) frei kaufen. Die beiden Haiarten sind ovipar und werden nur bis 100 cm lang, allerdings sind sie wie die anderen Haie sehr empfindlich, was an die Wasserqualität geht. Sie müssen sich nicht ständig wie die Weißen Haie ständig bewegen, sie benötigen trotzdem riesige Aquarien.

Und was ist mit Mini-Haien? Im Aquaristikfachhandel werden als Mini-Haie westamerikanische Kreuzwelse (Sciades seemanni) bezeichnet. Diese Fische, die im Salzwasser und Brackwasser leben und bis zu 35-45 cm lang werden können, haben biologisch gesehen überhaupt nichts mit Haien zu tun. Kreuzwelse sind Knochenfische und gehören zu der Ordnung Siluriformes, wobei Haie Knorpelfische sind. Kreuzwelse werden nur so bezeichnet, weil sie sich ein bisschen den echten Haien ähneln. Ansonsten sind sie nicht so empfindlich wie die Haie und ernähren sich sowohl von der tierischen als auch von pflanzlicher Nahrung.

Viele Sachen sollte man bei der Haltung von Mini-Haien trotzdem berücksichtigen: Kreuzwelse benötigen große Aquarien, die mindestens 1.000 Liter Wasserinhalt, besser 1.2000 haben sollten und leben bis zum bestimmten Alter im Brackwasser mit Salzgehalt. Den Salzgehalt im Wasser sollte man dabei allmählich erhöhen, vir allem wenn Mini-Haie circa 12 cm lang werden. Es gibt noch weitere Gefahren, an die ein Hobby-Aquarianer denken sollte: So können sich Mini-Haie leicht überfressen und Verstopfung bekommen. Von der Salzdichte bis zu der Nahrung – es gibt viele Nuancen, und Mini-Haie privat im Aquarium zu halten ist sehr teuer und zeitintensiv. Kreuzwelse sind daher nur für fortgeschrittene Aquaristen geeignet. Ähnlich ist es mit Haibarben.

Fazit

Die Antwort auf die Frage, ob man Haie in Aquarien halten kann, ist eher nein als ja. Die Haiarten, die ihre Nachkommen lebend gebären, sind mit Ausnahme von einigen Haiarten absolut nicht für die Haltung in Aquarien geeignet. Theoretisch kann man kleinere, Eier legende Haifische zum Beispiel Korallen-Katzenhaie im Aquarium halten, aber die artgerechte Haltung dieser Meerestiere ist sehr schwer zu organisieren. Fische, die im Zoohandel Mini-Haie genannt werden, sind für Haltung in Aquarien bedingt geeignet. Es sind jedoch keine echten Haifische, sondern Kreuzwelse.


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